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1. Juni 2011

„Geiz-ist-geil!“

"Geiz ist geil"
Diese Denkweise überwiegt bei den Arbeitgebern noch immer!


Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel verharren auf der Stelle.

"Vorliegende Angebote sind ein Witz"
"Unsere Arbeit ist mehr wert - Wir sind mehr wert"
"Ohne vernünftiges Angebot werden die Streiks nicht aufhören"

Deutliche Worte für die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber.

„Es ist schon erstaunlich, wie die Arbeitgeber an ihrem Geld kleben.
Sie schaffen es offenbar ohne Mühe, sich in fünf Verhandlungsrunden so gut wie nicht von der Stelle zu bewegen“, erklärt Bernhard Schiederig, Verhandlungsführer der ver.di für den hessischen Einzelhandel: „Es sieht so aus, als ob das ‚Geiz-ist-geil-Denken’ bei den Arbeitgebern immer wieder überwiegt. Denn es lässt sich kaum noch erklären, wieso nach einem durchweg sehr guten Jahr für die Branche mit einer Gewinnsteigerung von 3,7 Prozent eine spürbare Entgelterhöhung vorenthalten werden soll. Überdies zeigte der Groß- und Außenhandel in der vergangenen Woche, wie schnell sich beide Verhandlungsseiten auf eine Drei vor dem Komma einigen können. Davor scheuen sich die Einzelhändler anscheinend wie der Teufel vorm Weihwasser.“

Am 24. Mai 2011 wurde für den hessischen Groß- und Außenhandel eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 3,0 Prozent im ersten und 2,4 Prozent im zweiten Jahr, jeweils mit einem Nullmonat, vereinbart. Ebenfalls bekannt, aber für ver.di unannehmbar: das Angebot für den Einzelhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit 2,5 Prozent fürs erste (bei 3 Nullmonaten, also 1,88 Prozent auf 12 Monate gerechnet) und 1,5 Prozent fürs zweite Jahr (bei 2 Nullmonaten, 1,25 Prozent aufs Jahr gerechnet). „Solche Erhöhungen wären kein wirkliches Fortkommen seit der letzten Tarifverhandlung gewesen“, so Bernhard Schiederig weiter, „denn auch sie würden nicht einmal die aktuelle Inflationsrate ausgleichen, sondern bedeuteten für die Beschäftigten einen empfindlichen Verlust an Realeinkommen.“

Ähnlich „verbohrt“ wie bei der Entgeltsteigerung erwiesen sich die Arbeitgeber auch bei der Einschränkung des Einsatzes von Leiharbeitskräften im Einzelhandel. Hierzu lehnten sie eine tarifvertragliche Regelung entschieden ab. „Auch wenn diese Frage im Einzelhandel noch nicht die tagtägliche Arbeit der Beschäftigten dominiert, so möchten wir sowohl den Einsatz von Leiharbeitern als auch deren Bezahlung unterhalb des Branchentarifvertrages in zahlreichen Unternehmen bereits aktuell, in anderen perspektivisch deutlich einschränken“, meint Bernhard Schiederig: „Wir wollen auskömmliche Beschäftigungsverhältnisse, damit die Beschäftigten vom Einkommen eines Vollzeitarbeitsplatzes menschenwürdig leben können.
Dabei entlassen wir auch die Arbeitgeber nicht aus ihrer Fürsorgepflicht und Verantwortung.“

4 Kommentare:

  1. Super....
    der Tariflohn sollte dieses Jahr mindestens um 6 Prozent steigen. Denn die Inflationsrate beträgt dieses Jahr mindestens 2,4 Prozent. Von wegen Realverlust der Gehälter. Jetzt wurde ein Tarifmodell von 5 Prozent ausgehandelt.....
    aber in 2 Jahren.

    Mein Chef hat dieses JAHR mit 3 Prozent Lohnerhöhung gerechnet. Er kann sich jetzt freuen, ist doch jetzt genug geld für seine prämie drin.

    Da habt Ihr Euch wieder abzocken lassen...mindestens 6 Prozent dieses Jahr mehr? warmduscher....ich erwarte nicht dass mein Kommentar lange online bleibt.

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  2. Hallo Anonym 21:32

    Warmduscher?
    Du meinst doch sicherlich Dich selber?

    Wir haben etwas für die 5% getan und sie uns verdient!
    Du hast dafür was getan?
    Still in der Ecke gesessen und zugesehen wie Deine Kollegen für mehr Lohn gestreikt haben.
    Selber nur meckern und sich an dem bereichern was andere sich erkämpft haben!
    Der einzige "Warmduscher" den es hier gibt bist doch DU!

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  3. Dieses Ergebnis ist bescheiden, auf keinen Fall ein Erfolg.

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  4. Hallo NRW,
    klar ist das bescheiden, keine Frage. Aber ihr habt das ja noch vor euch, dann könnt ihr allen zeigen wie es besser geht!
    Sicher ist dieses Ergebnis nicht das was angetrebt war, aber 5% sind 5%!
    Und 36 Tage Urlaub für ALLE ist ja auch nicht ohne. Jeder erhält den gleichen Urlaub egal wie alt. Mal sehen ob wir das ab 01.06.2011 auch erhalten?
    Jeder der über zu niedrige Tarifabschlüsse ablästert sollte sich (und andere) fragen was er dafür getan hat damit es mehr wird! Von allein bewegen sich die Arbeitgeber nunmal nicht! Und wenn denen von uns, den Beschäftigten im EH, durch Untätigkeit nur Desinteresse und Gleichgültigkeit signalisiert wird, warum sollten sie dann freiwillig mehr zahlen?
    Unabhängig davon wäre der größte Teil der Beschäftigten (Märkte) bei OBI in DE wohl froh wenn sie denn den aktuellen Tarif überhaupt mal erhalten würden. Das Problem bei uns ist also ein anderes, und wir sollten uns alle gemeinsam überlegen was wir tun müssen um die Oberen hier bei OBI dazu zu bewegen endlich wieder in die Tarifbindung zurück zu kehren.

    Und jetzt bitte nicht wieder solche Aussagen wie ...wir wollen nach Leistung bezahlt werden..
    Keiner hindert unseren Arbeitgeber daran mehr als Tarifniveau zu zahlen!

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