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28. Mai 2016

OBI-Momente


Ein Leserbrief


Kürzlich, aus einem  zweiwöchigen Urlaub zurückgekehrt, erblickte ich an der Tür (!) - als habe man den Weg des Schriebs zum schwarzen Brett erst gar nicht mehr abwarten wollen, sondern, voll Stolz und unbändiger Freud gleich die Türfront zur Bekanntmachung auserkoren - ein unterzeichnetes Dankschreiben des Herrn Tepaß samt ebenfalls unterzeichneter Chargen.
 
Der Lobesworte waren schier kein End’ - von sagenhaften Umsatzsteigerungen, den höchsten seit Jahren war die Rede, ob Herr Tepaß und nachgeordnete Vertriebsleute wohl ein Aufbausemniar in Sachen Mitarbeitermotivation besucht haben? - fast könnt’ man’s meinen, denn die Lobesworte strömten nur so daher. Es hätte glatt für die doppelte Belegschaft gereicht (die wir in der Tat einmal waren, aber das ist eine andere Geschichte - ist ja gut, ich bin ja schon still).
 
Die pure Anerkennung also?
Es hätte nicht viel gefehlt und der frischgebackene Ex-Urlauber - dem noch das Nacherleben zweier unbeschwerter Wochen ohne Beobachtung, pseudo-freundlicher Anrede und diskreter Ausspielung von Betriebsrat vs Belegschaft in den Kleidern hing - es hätte also wirklich nicht viel gefehlt, und dem Schreiber dieser Zeilen hätte das Herz im Leibe gehüpft, als könne die Schwelle zwischen Urlaubsende und Arbeitsbeginn gar nicht schöner überschritten werden.
Nahe dran - wie gesagt.
 
Aber dann geschah etwas merkwürdiges.
Eine Stimme, eine innere wenn man so will, meldete sich und ließ sich einfach nicht “stummschalten”.
Und was hatte diese Stimme mitzuteilen?
Eigentlich nichts besonderes- nichts Böses, nichts Gutes, nichts Aufregendes. Sie flüsterte einfach nur fünf Worte:  
“ES IST NUR EIN SCHRIEB”
Sonst nichts.
 
In diesem OBI-MOMENT wurde mir klar.
Der Urlaub ist nun definitiv vorbei! 
(Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verfassers)

9 Kommentare:

  1. Es ist nur ein Schrieb....das stimmt. Da fällt mir doch promt die versprochene Gehaltserhöhung ein. Wurde die nicht auf die gleiche Weise angekündigt?
    Also alles wie immer: große Worte, kleine Taten. Obwohl....hier wurde nichts versprochen. Oder???
    Ich werde nicht von Worten satt.

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  2. Danke für diesen Brief. Bemerkenswert finde ich, dass Du von Beobachtung, pseudo-freundlicher Anreden und Ausspielen von Betriebsrat gegen Belegschaft sprichst. Mir wird immer klarer, dass das was ich in unserem Markt erlebe Vorgabe von ganz oben ist. Auch hier macht man jede Aussage des echten Teils des Betriebsrates runter. Leider sind die wirklichen Betriebsräte bei uns in der Minderzahl. Die pseudo-Freundlichkeit des Marktleiters gegenüber der Belegschaft wird von gelegentlichen Wutausbrüche durchbrochen. Der kann halt nicht so gut an sich halten. Des öfteren habe ich das Gefühl,dass Chef und Stellvertreter auf Beobachtungen bestimmter Mitarbeiter aus sind. Muss man bei Euch auch immer sehr oft fragen, wenn man einen Tag frei haben oder früher gehen möchte? Passiert es dann trotzdem, dass die schon lange im Vorfeld kommunizierten Wünsche nicht im Einsatzplan auftauchen und man dann nochmal zum Bereichsleiter gehen muss? Bei großer Hartnäckigkeit bekommt man dann sein Wunsch. Ist aber verdammt anstrengend.

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    1. Ja , in manchen Abteilungen (z.B. hier an der Kasse) ist es bei uns GENAU SO ! Freier Tag , wichtige Arzt-oder Behördentermine ? Kann ich eintragen , aber bei der Dienstplanung werden sie dann , upps versehentlich übersehen.Kann ja mal passieren , Einzelfall! Nein!! kein Einzelfall , nur die Suggerierung der Berücksichtigung von Mitarbeiterwünschen ala Work-Life-Balance. Am Ende heisst es dann (nicht offiziell) :Wir machen den Arbeitsplan , nicht Du. Und je nachdem wie Durchsetzungsfähig Du bist , kommst Du zu deinen Wünschen oder eben nicht. Duckmäusertum wird gewünscht.Wer da nicht reinpasst , passt auch nicht zu OBI , das bekommt man auch zu spüren.
      Ich liebe diese Firma , sie weckt in mir immerwieder Emotionen , die ich ohne OBi viel zu selten zum Leben erwecken würde.Und Emotionen machen doch das Leben aus. Danke OBI - mit Euch wird es nie langweilig.Ich wachse mit jedem Widerstand gegen das gewünschte Duckmäusertum und gehe gestärkt aus jeder Auseinandersetzung , egal wie sie ausgeht.Zur nächsten Betriebsratswahl bin ich vielleicht genug gestärkt , um mich selber auf zu stellen , wer weiß.Und wenn es nur dazu dient meinen BL in noch mehr Planungsnöten zur Besetzung der Kassen zu bringen.

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    2. Oh, das erinnert mich an eine Aussage der Kassenaufsicht in 299 die einer Kollegin, die einen Samstag frei haben wollte weil sie an diesem Tag heiratet, folgendes antwortete:
      "Müssen Sie unbedingt an diesem Samstag heiraten?"
      Nachdem sie dann mit der Aussage gekommen ist, das einem bei der Hochzeit ein gesetzlich freier Tag zusteht und im Einzelhandel so oder so laut Gesetz ein freier Samstag im Monat zusteht und sie noch nie Samstags frei hatte, hat dann Frau Hocharrogante Kassenaufsicht erst mal 3 Wochen nicht mehr mit der Kollegin gesprochen.
      War bestimmt auch der Aufreger beim Bereichsleitermeeting.

      Zu dem Herrn 29. Mai 2016 um 08:21
      Entweder du arbeitest auch in 299, oder aber die Marktverwalter sind alle gleich. An die Pseudofreundlichkeit mit gelegentlicher roter Birne kommt nämlich auch hier der Marktverwalter nicht aus. Aber man muss auch sagen das er sich gebessert hat, früher war nur die rote Birne mit gelegentlicher Pseudofreundlichkeit. Dennoch gebe ich dem Herrn mittlerweile ungerne die Hand, die ist mir zu schmierig.

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    3. Lieber Genuine, rote Birne ist bei uns seltener, aber Grabesmine mit einer Ausstrahlung kombiniert, dass selbst die Kunden einen weiten Bogen um ihn machen. Ich finde das geschäftsschädigend. Wohl auch Brüllattacken im trauten Zusammensein mit den Bereichsleitern. Hab ich aber nur gehört,da ich nicht zu dem erlauchten Kreis gehöre. Ja, man merkt sofort an der Tonlage und Ausstrahlung wenn er etwas sagt was nicht so ganz real ist, er den Schein wahren muss.
      Führungspersönlichkeit?

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  3. Pseudo - Freundlichkeit ? Ist gar kein Ausdruck mehr ! Gekünzelte Spass-Attacken , freundlicher Händeschlag , Lob für selbstverständliche Dinge die man schon immer so gemacht hat . Wie lange wollt Ihr das durchhalten ? Wie lange wollt ihr euch so dermaßen verstellen ? Der ein oder andere mitarbeiter wird garantiert darauf reinfallen , aber irgendwann wachen auch die auf. Es soll sogar kollegen geben , die diese Schiene mitfahren sollen .Aber bitte , bitte liebe Kollegen fragt nicht nach ´ner Gehaltserhöhung , so gut ist eure Arbeit dann auch wieder nicht.Ihr habt mehr Verantwortung übernommen? Schade , dafür ist nicht mehr Geld im Budget eingeplant. Aber drückt alle schön auf den Happy or Not Buton , damit VL´s wenigstens Ihre Prämien bekommen.

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  4. Was ist das denn für eine Verars....?

    Wir kleben wie die irren unsere Strichcodes und es reicht sowiso nie für eine prämie und der bekommt fürs rumspielen an einen Spielzeugautomaten eine Prämie?
    Ich glaubs einfach nicht.
    Jetzt weiss ich ,wo drauf ich nach feierabend drücke.bestimmt nicht auf grün !!!! Das geld kann man sinnvoller investieren und darauf kann ich wirklich einfluss nehmen.

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  5. Das sind ja Zustände! Genau wie bei uns.Das ganze hat leider nichts mit einem Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Marktleitung auf Augenhöhe zu tuen. Letztens haben wir unserem Frust Luft gemacht. Prompt kam der Stelli und verteilte Smilie Sticker, weil wir so gut geklebt hatten. Ich kam mir vor wie ein Grundschulkind. Eine Beziehung wie zwischen Lehrer und Schüler oder Eltern und kleinen Kindern, ist das der OBI Führungsstil?

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  6. Mit den Strichcodes haben die ja wieder den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen. Bestimmt wieder so ein Change Manager oder
    so ein super schlauer Unternehmensberater. Vor allen Statistiken spiegeln nicht Bedürfnisse wieder, sondern nur an diesem Tag
    gelaufene Verkäufe. Warum und wieso da ein VK Copoun drauf ist, wie er da drauf kommt interessiert nicht. Ich finde ja gut wenn man sich
    Gedanken macht, aber so ein Eingangs Counter und irgendwelche Happy or not buttons - omg. Hey ich bin Happy kann aber nicht sagen warum,
    egal Grün ! So kann man aber umgekehrt bei Rot nichts verbessern.

    Ich vermute mal da stecken die Illuminaten oder die Tempelritter dahinter.

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